Anfang des Jahres hatte ich noch überlegt, mir wieder eine Drohne zu kaufen. Meine Alte hatte ich vor 2 Jahren verkauft. Einfach zum Spaß wollte ich nun wieder eine besitzen. Für ein paar Luftaufnahmen im Urlaub oder für ein schönes Bild der herbstlichen Landschaft bei uns rund um Fulda. Aber inzwischen denke ich mir: Es macht einfach keinen Sinn mehr.

Der Abschuss ist erlaubt – auch im Inland

Was mich endgültig von dem Gedanken weggebracht hat, war ein Bericht auf Euronews: Die Bundesregierung plant nicht nur die militärische Drohnenabwehr – auch zivile Drohnen könnten im Inland künftig abgeschossen werden, wenn sie als potenzielle Bedrohung eingestuft werden. Dabei geht es längst nicht mehr nur um fremde Staaten. Es reicht aus, wenn eine Drohne in ein sensibles Gebiet eindringt oder die Herkunft nicht eindeutig geklärt ist.

Wenn zivile Drohnen gefährdet sind

Das Ganze betrifft nicht nur Hobby-Pilotinnen und -Piloten. Auch Drohnen, die medizinische Güter transportieren, könnten theoretisch betroffen sein. Im Artikel wird das Beispiel einer Route zwischen Selent und Bad Oldesloe genannt – dort transportieren Drohnen regelmäßig Laborproben. Trotzdem gibt es aktuell keine Garantie, dass so eine Drohne nicht irrtümlich gestoppt wird. Das zeigt, wie schwer es ist, in solchen Situationen richtig zu reagieren.

Immer mehr Regeln, immer weniger Freiheit

Schon jetzt gelten für Drohnen in Deutschland klare Regeln. Wer ein Gerät über 250 g steuert oder in bestimmten Zonen fliegen will, braucht eine sogenannte EID – ein digitales Nummernschild für die Drohne. Verstöße können bis zu 50.000 € kosten oder sogar zu einer Freiheitsstrafe führen.

Die Bundesregierung plant nun sogar ein eigenes Abwehrzentrum, eine Drohnen-Abwehreinheit der Bundespolizei sowie neue Forschungsstellen zur Abwehrtechnik. Das mag sicherheitspolitisch nachvollziehbar sein – für mich als Privatperson ist das einfach ein Grund mehr, die Finger von dem Thema zu lassen.

Die Zeiten ändern sich

Dass sich die Sicherheitslage verändert hat, sieht man nicht nur bei den Drohnen. Europa rüstet auf – militärisch, politisch und strukturell. Und auch wenn es mich vielleicht gar nicht direkt betrifft, spüre ich, dass die Spielräume für zivile Anwendungen kleiner werden.

Ich will nicht mit meiner Drohne versehentlich in eine Zone fliegen, wo sie plötzlich als Sicherheitsrisiko gilt. Oder am Ende in einer Situation landen, in der ich mich rechtfertigen muss, obwohl ich gar nichts Böses wollte. Der Spaßfaktor ist für mich einfach weg.

Meine Entscheidung ist gefallen

Also: Ich werde mir keine Drohne mehr zulegen. Die Risiken überwiegen, die Regeln nehmen zu – und der Gedanke, dass mein kleines Fluggerät womöglich irgendwann vom Himmel geholt wird, ist einfach nichts, was ich mir im Urlaub oder in meiner Freizeit antun will.