Beobachtungen eines Schwimmmeisters: Schwimmtechniken und kleine Eigenheiten
Manchmal denke ich, mein Beruf bringt ein ungewöhnliches Hobby mit sich, aber vielleicht bringt der Beruf mit sich: das genaue Beobachten von Schwimmtechniken.
Manchmal denke ich, mein Beruf bringt ein ungewöhnliches Hobby mit sich, aber vielleicht bringt der Beruf mit sich: das genaue Beobachten von Schwimmtechniken. Durch meine Arbeit als Fachangestellter für Bäderbetriebe muss ich sowieso ständig ein Auge auf die Gäste haben. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich und oft fehlerhaft viele Menschen schwimmen. In Gedanken analysiere ich fast jeden Schwimmstil, den ich sehe, und könnte zu fast jedem Verbesserungen vorschlagen, aber natürlich behalte ich das für mich, es sei denn, jemand bittet mich explizit um Tipps.
Der Mix aus Kraul und Brust
Eines der häufigsten Dinge, die mir auffallen, ist der "Mischstil", eine Kombination aus Kraul- und Brustschwimmen. Viele Schwimmer*innen nutzen hier die Kraulbewegung der Arme, unterbrechen diese jedoch mit einem Brustbeinschlag. Dieser Stil kostet enorm viel Energie und ist weit weniger effizient, als wenn die Technik sauber ausgeführt wird.
Zu viel Beinarbeit beim Kraulschwimmen
Ein weiteres häufiges Problem ist die Beinarbeit beim Kraulschwimmen. Die Beine sollten eigentlich hauptsächlich der Stabilisierung dienen und nur etwa 20 % der Antriebskraft liefern. Die restlichen 80 % sollten durch den Armzug entstehen. Doch viele Gäste treten viel zu kräftig mit den Beinen, was sie schnell ermüden lässt. Dabei geht wertvolle Energie verloren, die besser für die Armbewegung genutzt werden könnte.
Der Scherenbeinschlag beim Brustschwimmen
Beim Brustschwimmen sehe ich oft den sogenannten Scherenbeinschlag. Dieser entsteht, wenn die Hüfte nicht gerade im Wasser liegt, meist durch eine fehlerhafte Technik, die irgendwann falsch erlernt wurde. Auch ich habe einen miserablen Beinschlag beim Brustschwimmen wenn ich versuche, das zu korrigieren, bekomme ich schnell Knieschmerzen. Viele Schwimmer*innen machen diesen Fehler unbewusst, da die Bewegungsabläufe automatisiert ablaufen.
Hier gibt es ein paar Tipps wie man die "Schere" weg trainieren kann.
Der fehlende Druck beim Kraulzug
Ein weiteres typisches Muster: Beim Kraulschwimmen fehlt es vielen an der richtigen Technik beim Armzug. Die Arme werden oft nicht weit genug nach vorne gestreckt, sondern tauchen schon kurz vor dem Kopf wieder ins Wasser ein. Zudem fehlt es häufig an Druck mit der Handfläche, um das Wasser nach hinten zu verdrängen, was letztlich für den Vortrieb sorgt. Eine saubere Bewegung folgt dem "Schlüsselloch-Prinzip": Der Zug beginnt unter dem Körper, geht seitlich nach außen und endet in Hüfthöhe. Viele vernachlässigen diese Technik, wodurch sie Geschwindigkeit und Effizienz verlieren.
Perfektion gibt es nicht, auch nicht bei mir
Das alles beobachte ich tagtäglich. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass auch ich nicht perfekt schwimme. Ich analysiere jedoch gerne Techniken und könnte stundenlang darüber sprechen, wie man Bewegungsabläufe optimieren könnte.
Wie ist das bei dir? Hast du in deinem Job auch bestimmte Eigenheiten, auf die du besonders achtest? Versuchst du manchmal, andere zu korrigieren, oder behältst du es für dich? Lass es mich wissen!